Faire Mode für Mensch und Umwelt
„Ich bin echt überrascht, dass ich in so kurzer Zeit schon so weit gekommen bin“, stellt Amelie Köhler zu Beginn unseres Gesprächs fest. Denn neben zahlreichen Aufträgen als Designerin und Stylistin für TV-Formate wie aktuell beispielsweise die Pro7-Show „The Masked Singer“, hat sie 2018 auch ihr eigenes Modelabel Amillion gegründet.
Verzicht auf tierische Produkte
Schon früh war Amelie klar, dass ihr beruflicher Weg in die Modebranche führen soll. Mit 16 Jahren beginnt sie eine schulische Ausbildung als Modedesignerin in Heilbronn und erlernt dort das Handwerk: das Zeichnen der Entwürfe, das Fertigen von Schnitten, die Verarbeitung und Eigenschaften der Stoffe, das Nähen mit der Maschine.
Hierbei erfährt sie auch viel über die Herstellung von tierischen Produkten wie Wolle, Leder und Seide und ist schockiert, wie die Tiere dabei teilweise geschändet werden. „Da stand für mich fest, dass ich, wenn ich mal was eigenes mache, komplett auf tierische Materialien verzichten werde“, erklärt Amelie ihre Entscheidung.
Produktion zu fairen Bedingungen für Mensch und Umwelt
Demnach sind die Hemden und Shirts von Amillion vegan produziert. Die Designerin, die nach ihrer Ausbildung zudem ein Studium für Bekleidungstechnik absolviert hat, arbeitet ausschließlich mit umweltfreundlichen Stoffen wie Biobaumwolle, die ohne Einsatz von Pestiziden angebaut wird.
Wichtig ist Amelie eine Produktion zu fairen Bedingungen für Mensch und Umwelt. Dies sind auch die Werte, die ihren Käufern wichtig sind. „Meine Mode ist für wirtschaftlich und politisch interessierte oder auch engagierte Leute“, beginnt Amelie.
„Menschen, denen Nachhaltigkeit und Qualität wichtig ist. Die sich dem schnellen Wandel der Modebranche entziehen wollen – egal welchen Alters.“ Hierzu passen auch ihre angebotenen Teile. Die Schnitte sind gradlinig und modern. Der Fokus liegt auf Basics in schlichten Farben mit wenigen Abnähern. So sprechen diese viele an und passen entsprechend.
Produktion auf Anfrage
Aktuell mache sie bei ihrem Label alles selbst. Von den Entwürfen und Schnitten, über die Auswahl und den Einkauf der Stoffe, bis hin zur Bearbeitung der Bestellungen, der Produktion und dem Versand.
Demnach ist es schwer, eine große Kollektion anzubieten. Die Produktion läuft auf Anfrage. „Momentan bin ich aber dabei mich zu erkundigen, wo man unter menschenwürdigen und sozialen Bedingungen und am liebsten sehr lokal produzieren lassen kann“, erzählt Amelie. „Ich habe da von einer Flüchtlingsstätte in Heidelberg gehört, die ich mir mal anschauen möchte.“
In Mannheim ist Amelie übrigens nur der Liebe wegen gelandet. „Eigentlich wollte ich nie nach Mannheim“, lacht die Designerin, die nebenher auch im Taproom im Jungbusch arbeitet. „Aber jetzt liebe ich Mannheim natürlich und habe gerade auch meinen Vertrag für die Räumlichkeiten in der Textilerei verlängert.“
Diese unterstützt nämlich die Gründer bei ihren Vorhaben und verschafft Kontakte und interessante Projekte.
Outfit aus alten Prospekten
Ein aktuelles Projekt schmückt auch das Büro. Eine Bekleidungspuppe trägt ein aus alten Prospekten gefertigtes Outfit. Die Arbeit mit dem Material ist eine Herausforderung, unterstreicht allerdings ebenfalls den Nachhaltigkeitsgedanken.
Aber nicht nur dieses Projekt wird es auf einen Laufsteg schaffen. Amelie plant gerade für den Sommer eine große Modenschau zusammen mit dem Label „Two Tall Guys“, die auch nachhaltig produzieren. Amillion und Amelie sind noch lange nicht fertig.
- Amillion
Mannheim ist mein Herzensort und für immer mein Zuhause. Ich wüsste nicht, was mir hier fehlt - außer vielleicht ein Strand und Meer =)