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Wenn der Drahtesel einen Tritt braucht

Wenn der Drahtesel einen Tritt braucht

Tobias Törkott
Im Hof von Basement Bikes stehen - was sonst - jede Menge Fahrräder. © Tobias Törkott

Auf einmal steht eine Besuchergruppe zwischen unzähligen Fahrrädern mitten im Hof von Basement Bikes und begutachtet die Arbeit der Schrauber. „Wir machen eine Stadtteilführung für Mannheimer und Menschen aus der Region“, ruft ein Mann noch lächelnd herüber, erzählt kurz etwas über die Entstehungsgeschichte der Radwerkstatt und verschwindet mit seinem etwa 20-köpfigem Besuchertrupp wieder.

Auch Nico Netzer, Gründer von Basement Bikes, schaut für einen kurzen Moment etwas verdutzt, ehe er sich wieder dem Gespräch widmet: „Wo waren wir stehen geblieben? Ah…warum wir unseren Fahrradladen gegründet haben.“

Hier dreht sich alles um den Drahtesel. © Tobias Törkott
Hier dreht sich alles um den Drahtesel. © Tobias Törkott

Anfänge im Keller

Nico erklärt, dass er keine Lust mehr hatte, viel Geld für die Reparatur von seinem Motorroller oder seinem Fahrrad zu zahlen, ohne zu wissen, was eigentlich exakt gemacht wurde. „Ich wollte deshalb schon früh alles selbst lernen“, erklärt der gelernte Zweirad-Mechaniker.

Die Idee für eine eigene Werkstatt wurde 2009 – damals noch in einem Keller unweit des heutigen Standorts in der Werftstraße – in die Tat umgesetzt. „Mir war es wichtig, dass die Kunden nachvollziehen können, was an ihrem Rad repariert wurde“, betont Nico.

Vier Schrauber

Das Geschäftsmodell kommt an. Mittlerweile besteht Basement Bikes mit Arne Große-Hülsewiesche, Hannes Münch und Manuel Wilke aus insgesamt vier Schraubern. Dazu kommt mit Paul ein weiterer Mechaniker, der zwei Mal in der Woche mit anpackt.

Die Schrauber verkaufen in ihrer Hinterhof-Werkstatt selbstrestaurierte Räder und reparieren Drahtesel nach Kundenwunsch. „Das geht vom Platten bis hin zum nackten Rahmen aus dem wieder ein ganzes Rad entstehen soll“, erklärt Arne, der gerade den kaputten Schlauch des Fahrrads eines kleinen Jungen begutachtet.

Hinter ihm reihen sich bereits mehrere Leute mit kaputten Rädern in einer Schlange vor der Werkstatt auf.

In der Werkstatt kann auch selbst geschraubt werden. © Tobias Törkott

Unangenehme Überraschungen werden vermieden

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Zwei Mal in der Woche öffnen die Basement Biker ihren Hof für den Kundenverkehr, um Aufträge anzunehmen. An den restlichen Tagen arbeiten sie diese ab. „Wenn jemand etwas ausgefallenes vorhat, machen wir auch Termine außerhalb der Geschäftszeiten“, erklärt Nico.

Im Regelfall würden die Kunden ihre reparierten Räder binnen ein oder zwei Tagen wieder bekommen. „Wichtig ist uns auch, dass wir davor ein Budget absprechen. Wenn wir Gefahr laufen, dieses zu überschreiten, sprechen wir mit dem Kunden, was wirklich notwendig ist“, erklärt Nico, um böse Überraschungen zu vermeiden.

Wer selbst schrauben will, kann sich donnerstags einen Arbeitsplatz in der Werkstatt mieten.

Binnen ein oder zwei Tage bekommen die Kunden ihre Fahrräder repariert zurück. © Tobias Törkott
Binnen ein oder zwei Tage bekommen die Kunden ihre Fahrräder repariert zurück. © Tobias Törkott

Nico hilft gerade einem Kunden beim Gewindewechsel. „Das ist gegeneinander gekontert“, erklärt er dem Mann und gibt Tipps.

Ratschläge wollen am Nachmittag auch zwei Polizisten, die mit einer Felge in der Hand im Hof stehen. „Könnt ihr die reparieren“, fragt einer der Polizisten und zeigt auf die gebrochenen Speichen. Nico und die beiden Gesetzeshüter besprechen den Auftrag. „Klar, das können wir machen“, sagt Nico zuversichtlich.

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