Now Reading
Wassersportvergnügen am Rande der Großstadt

Wassersportvergnügen am Rande der Großstadt

Till Börner
Unser Reporter Till auf dem Stand-up-Board.

Wenn die Sonne vom Himmel lacht, im Radio ein Sommer-Hit nach dem anderen läuft und die Instagram-Timeline von exotischen Strandbildern bestimmt wird, macht sich unweigerlich ein Gefühl breit: es wird Zeit für Urlaub.

Eine Woche Mallorca oder Kreta, den Tag am Strand verbringen, abends einen Cocktail genießen und vielleicht die ersten wassersportlichen Gehversuche unternehmen. Ein schönes Vorhaben, das sich mit ausreichend Zeit und Geld auch realisieren lässt.

Falls die Mittelmeerreise nach dem Blick aufs Konto oder in den Terminkalender aufs nächste Jahr verschoben werden muss, findet sich am Stadtrand von Mannheim eine Alternative: den Rheinauer See.

Neben Sandstrand, einer Strandbar und einem Gastrobetrieb, kann man hier auch Wassersportaktivitäten nachgehen. © Till Börner

83 Prozent des Gewässers befinden sich im Privatbesitz von Peter Lindenberger, der dort den Cable Park Mannheim betreibt. Neben einem Sandstrand, einer Strandbar und einem Gastrobetrieb, gibt es mehrere Möglichkeiten, sportlich aktiv zu werden, die ich mir angeschaut und sie zum Teil auch ausprobiert hab.

Eines der Angebote ist Stand-Up-Paddling. Lindenberger erzählt, dass er die Wassersportart vor sieben Jahren in sein Programm aufgenommen habe und sie sehr leicht zu erlernen sei.

Ich guck mir ein zehnminütiges Video-Tutorial an, schlüpfe in die Badehose und schon stehe ich am Strand. Vor mir – halb im Wasser, halb im Sand – liegt mein Board und darauf das Paddel. Mehr braucht man zum Stand-Up-Paddling nicht.

Ich wate ins Wasser, das sehr angenehme 26 Grad hat, klettere auf das Brett und stoße mich mit dem Paddel vom Ufer ab. Noch knie ich auf meinem Board, so wie es im Lehrfilm empfohlen wurde.

Wenn man scheitert, dann mit Publikum. © Till Börner

In meinem Rücken befinden sich dutzende Strand- und Barbesucher, die ihren Blick in Richtung See gerichtet haben. Wenn ich beim Aufstehen das Gleichgewicht verliere und in hohem Bogen ins Wasser falle, dann immerhin vor großem Publikum.

Langsam ziehe ich das rechte Bein zuerst nach oben und stütze mich dabei auf mein Paddel, das quer auf dem Brett liegt. Anschließend ziehe ich das linke Bein nach und hebe mein Rudergerät mit beiden Händen an – das hilft mir, die Balance zu halten.

Das Brett wackelt leicht, aber nach wenigen Sekunden finde ich einen festen Stand.

Glasklares Wasser mit Blick auf den Seeboden

Ich starte in einer Bucht, die durch eine kleine Insel vom restlichen See abgegrenzt wird. Mein Plan ist es, das Eiland einmal zu umrunden. Also tauche ich das Paddel abwechselnd links und rechts vom Board ins Wasser ein und bewege mich so in gemächlicher Geschwindigkeit fort.

Zunächst passiere ich eine Art aufblasbare Hüpfburg, von der Kinder und etliche Erwachsene ins warme Nass springen. Dann komme ich an einem Holzsteg vorbei, auf dem zwei Frauen etwas abseits vom Trubel ihre Bikini-Bräune pflegen.

Das Wasser ist glasklar, der Seegrund und alle möglichen dort beheimateten Pflanzen lassen sich vom Brett aus hervorragend erkennen. Auf der anderen Seite der Insel angekommen, bewege ich mich auf eine Kette von weißen Bojen zu, die mir signalisieren, dass für Paddler hier die Grenze erreicht ist.

See Also
Grazile und emotionsgeladene Bewegungen beim Contemporary. © Laura Schröder

Der See jenseits der Trennlinie ist für Wasserskifahrer und Wakeboarder reserviert. Ich paddel zurück ans Ufer und stelle zufrieden fest, dass Stand-Up-Paddling tatsächlich leicht zu erlernen ist und dazu auch noch viel Spaß macht.

Wakeboarding, Wasserski, Standup-Paddling. © Till Börner

Wakoboarding für Fortgeschrittene

Einige Meter vom Strand entfernt, befindet sich die Einstiegstation für den Schlepplift. Wasserskifahrer und vor allem Wakeboarder werden hier über eine Rampe ins Wasser gelassen und dann an auf einer Länge von knapp 900 Metern übers Wasser gezogen.

17 Rampen und Schanzen – sogenannte „Features“ – befinden sich während meines Besuchs auf dem See. Diese werden nur von fortgeschrittenen Sportlern befahren, Anfänger konzentrieren sich darauf, die Runde ohne Sturz zu Ende zu bringen.

„Man beginnt auf Skiern, das ist einfacher. Ist man darin etwas geübt, erfolgt der Wechsel aufs Wakeboard“, sagt Lindenberger, der den Cable Park seit 20 Jahren betreibt.

Kinder, ihre Eltern und Senioren düsen vom Schlepplift gezogen über den Rheinauer See. Wer will, kann sich einen Neoprenanzug leihen, die Schwimmweste hingegen ist obligatorisch. Ganz entspannt lässt sich das Spektakel von der bewirteten Seeterrasse aus betrachten, die zu drei Seiten von Wasser umgeben ist.

Nach zwei Stunden am Rheinauer See ist für mich klar, dass man hier problemlos einen ganzen Tag verbringen kann. Mit einem Sandstrand, Wassersportaktivitäten, kühlen Getränken sowie einer Essensmöglichkeit bietet der Cable Park mediterrane Urlaubsgefühle am Stadtrand von Mannheim.

  • Wakeboarding Mannheim

©2024 ILMA Magazin. Powered by: Mannheimer Morgen