Überflüssiges Flüssig machen
Fair bleiben, um jeden Preis. Das ist Oxfam und seinen Mitarbeitern wichtig. Sie wollen „Überflüssiges flüssig machen“ und verkaufen Secondhand-Ware, um von dem Erlös soziale Projekte rund um den Globus zu fördern.
Im Mannheimer Oxfam-Laden arbeiten derzeit 68 Ehrenamtliche daran. Ein Gespräch mit Shop-Leiterin Catja Schulze.
Wie funktioniert das Oxfam-Prinzip?
Indem uns viele Menschen schöne und gut erhaltene Sachen bringen. Und indem wiederum viele Menschen unsere Sachen kaufen. Das funktioniert auch verblüffend gut.
Der Mannheimer Laden wird von den Menschen sehr gut angenommen, wir haben mittlerweile viele Stammkunden, zu denen wir auch persönliche Beziehungen aufbauen.
Wer kommt zu euch?
Das ist ganz verschieden. Vor allem Menschen, die Wert auf Nachhaltigkeit legen. Aber auch Schnäppchenjäger. Zudem kommen Menschen mit kleinem Geldbeutel gerne zu uns, weil wir im Prinzip ein ganz normaler Laden sind und es nicht auffällt, dass sie einen schmalen Geldbeutel haben.
Es kommen auch gut Situierte, die man nicht im Secondhand-Laden vermuten würde. Wir haben außerdem Kunden, die den Konsumwahn nicht mehr mitmachen wollen. Manche suchen uns gezielt auf und schauen täglich vorbei.
Was geschieht mit den Einnahmen?
Der Erlös geht an die Muttergesellschaft Oxfam Deutschland e.V.. Sie betreut Projekte in verschiedenen Bereichen, wie der Not- und Katastrophenhilfe.
Außerdem haben wir entwicklungspolitische Projekte, vor allem in Afrika und Südostasien. Da geht es etwa um Bildung, Gesundheitsvorsorge, oder Frauen in der Arbeitswelt. Außerdem haben wir regelmäßig Kampagnen, bei denen wir Unterschriften sammeln.
Wie arbeitet das Team?
Alle 68 Mitarbeiter sind ehrenamtlich tätig. Jeder spezialisiert sich auf einen der drei Kategorien „Bücher“, „Kleidung“ und „Dies & Das“. Dadurch häuft sich auch ein bisschen Expertenwissen an: Jemand, der immer Porzellan verkauft, kennt sich irgendwann mit Porzellanmarken aus und erkennt dann auch, wenn mal etwas Wertvolles dabei ist.
Wenn eine Spende eintrifft, nimmt sie ein Mitarbeiter entgegen und überprüft sie. Dann gibt er dem Spender eine Rückmeldung. Wir legen sehr viel Wert drauf, dass wir den Menschen und den Spenden gegenüber Wertschätzung entgegenbringen. Schließlich haben viele Spender einen emotionalen Bezug zu ihren mitgebrachten Gegenständen.
Die Leute wollen uns zum einen helfen und zum anderen wollen sie, dass dieser Gegenstand ein zweites Leben bekommt.
Was ist dein Antrieb?
Ich glaube, wir Mitarbeiter wollen die Welt ein Stückchen besser und gerechter machen. Das ist unser Wunsch und Antrieb. Das, was wir dazu leisten können, tun wir hier mit tollem Engagement.