Ein Quadratekid chillt im Mannheimer Schillerpark
von Lea Seethaler
Ich bin ein Quadratekid. Ja, genau: Monnem mittendrin eben, statt Monnem vorne.
Was ich mag am Herzen der Quadratestadt? Die Fußläufigkeit, die kurzen Wege, die vielen Geschäfte und Einkehrmöglichkeiten.
Die Mannheimer Quadrate sind unterschiedlich, je nachdem, in welche Himmelsrichtung man sich bewegt. Sie sind vielfältig. Mal lebendig, mal ruhig. Mal sauber, mal dreckig. Mal arm, mal reich – mal leise mal laut.
Urbane Perle
Wo ich am liebsten bin, ist ein Ort, der so anders ist als die restlichen Quadrate. Eine Oase. Ein Ruhepol. Es ist der Schillerplatz mit seiner schönen Parkanlage.
Eine urbane Perle, die fasziniert. Zu jeder Jahreszeit sieht er anders aus. Aber egal ob blühend oder winterkahl: Er spendet Ruhe und Gelassenheit.
Mitten in der Stadt, nicht weit von Straßen voller Autos und bummelnden Menschen entfernt, liegt er im Quadrat B 3. Viele erhabene Bäume, grünes Gras, kojenhafte Bänke und ein malerischer Blick auf die Jesuitenkirche machen ihn aus.
Park für alle
Im Schillerpark sind Menschen aus allen Altersklassen. Zu ihm kommen alle hin. Zu jeder Tageszeit. Egal, ob Familien oder Touristen. Egal, ob Student oder Obdachloser. Ob Rollifahrer oder Sportlerin.
Hier im Park ordnen die Städter ihre Gedanken. Man sieht spielende Kinder, plappernde Eltern, schmusende Paare und glückliche Hundehalter. Aber auch Flaschensammler oder Bettler. Sie alle eint eins: Sie wollen Ruhe finden für einen Moment.
Friedrich Schiller mittendrin
Und mittendrin steht ein großer Denker. Die massive Statue von Friedrich Schiller wacht scheinbar über die Parkbesucher – und zeigt die Geschichtsträchtigkeit des Ortes auf. Das Mannheimer Nationaltheater stand einst an dieser Stelle.
Im Jahre 1782 fand dort die Uraufführung der „Räuber“ von Schiller statt. Nach Berichten aus dieser Zeit soll es ein ekstatischer Abend gewesen sein, das Publikum tobte bei dem rebellischen Stück im vollen Theater.