Für mich ist Öko-Tante ein Kompliment
Luxuriös und nachhaltig – für viele schließen sich diese beiden Lifestyle-Varianten gegenseitig aus. Doch die umweltbewusstere Wahl beim Essen, in der Mode oder beim Reisen ist nicht immer gleich mit Verzicht verbunden und auch nicht weniger „Instagram-tauglich“.
Das beweist Fabienne Sofie Vogel mit ihrem Nachhaltigkeits-Blog Villa Immergrün.
„Deswegen auch der Name meines Blogs, die Villa steht für das Extravagante. Ich will zeigen, dass das schöne Leben auch auf grüne Weise möglich ist“, erzählt die 24-jährige Mannheimerin.
Grün leben in Mannheim
Dazu empfiehlt sie ihren Lesern vegane Rezepte, Naturkosmetik und besondere Ecken der Welt, die man auch ohne Flugzeug entdecken kann.
Auf Instagram verfolgen rund 1.200 Abonnenten die Tipps der Nachhaltigkeits-Bloggerin. Ihre YouTube-Videos tragen Titel wie „Erkältungsfreie Weihnachtszeit durch das Wundermittel Zink“ oder „Vegane Bohnen-Tomatensuppe“.
Fabi, wie sie sich auf all ihren Social-Media-Kanälen vorstellt, begann vor einigen Jahren mit einem Blog über ihre Reisen in Frankreich und Schweden.
Wieder zurück in der Quadratestadt wollte die Studentin für Germanistik und Medien- und Kommunikationswissenschaft ihre Leidenschaft für Fotografie unbedingt weiterführen.
„Gleichzeitig habe ich gemerkt, wie leicht man in Mannheim grün leben kann. Ich mache fast alles zu Fuß. Es gibt Fahrräder, die man leihen kann, Bio-Märkte, einen Unverpackt-Laden, Bücherschränke und fast überall kann man auch einfach mal vegan essen gehen“, schwärmt Fabi.
Keine typische Influencerin
Auch in ihrem Bekanntenkreis ist die 24-Jährige zur Ratgeberin für einen nachhaltigen Lebensstil geworden. „Meine Freunde fragen dann: Was meinst du, kann man das so machen?“
Besonders stolz sei Fabi, wenn Freundinnen ihrer Mama erzählen: „Hey, ich hab dein veganes Rezept nachgekocht!“
Sie hat das Gefühl, dass Umweltbewusstsein in der Mitte der Gesellschaft angekommen sei, man rede darüber und es werde nicht mehr belächelt. „Für mich ist Öko-Tante auch eher ein Kompliment“, sagt Fabi und lacht.
Eine typische Influencerin ist sie aber nicht, denn sie nutzt ihren Internetauftritt nicht, um Geld zu verdienen. „Mein Blog soll authentisch bleiben und kein Marktplatz werden“, sagt die Mannheimerin, die nebenher als Werkstudentin in einer Personalabteilung arbeitet.
„Vielleicht trifft es eher die Bezeichnung Greenfluencer“, denn beeinflussen will sie schon und ihre Follower zum grünen Umdenken inspirieren.
Mit kleinen Schritten das Umdenken beginnen
Wie wir alle damit anfangen können, unser Leben in grünere Bahnen zu lenken? Mit kleinen Schritten! Wenn man den Coffee to go vor der ersten Vorlesung unbedingt braucht, dann zunächst einfach mal den Plastikdeckel weglassen.
Beim nächsten Mal dann vielleicht den eigenen Becher mitbringen. „Oft bekommt man dafür auch Prozente auf den Kaffee“, erzählt Fabi.
Trotzdem wolle sie auch auf ihrem Blog und ihren Social-Media-Profilen zeigen, dass nicht immer alles auf Anhieb klappen muss. „Es reicht wenn wir alle so viel tun, wie wir können.“
- Villa Immergrün