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Wie ein zweites Wohnzimmer

Wie ein zweites Wohnzimmer

Jessica Blödorn
Ein Stück Torte und dazu ein Tee oder Kaffee - so kann man sich den Winter versüßen.

„Es hat alles holprig angefangen und ist nun rund geworden“, beschreibt Christian Brödel die Perle Kaffeebar auf dem Lindenhof in einem Satz. Zusammen mit seiner Frau Janina Krämer betreibt er das Café seit 2016.

Hier gibt es Speisen und Getränke für wirklich jedermann – ob vegetarisch, vegan oder laktosefrei. Besonders bekannt sei das Café für seine vielen Kuchen, Aufstriche und den Mittagstisch.

Nebem Süßen gibt es auch herzhafte Kleinigkeiten wie Brotaufstriche. © Sarina Kullmann

Sprung ins Ungewisse

Die Idee für das Café entstand durch Zufall. Die Räumlichkeiten in der Meerfeldstraße waren gerade frei geworden und Janine schwebte bereits ein Jobwechsel vor.

Mit der Unterstützung von Christian, der beruflich mit Immobilien zu tun hat, hat sie den Sprung ins Ungewisse gewagt. Von vorne herein war also klar, dass Christians Lebensgefährtin Janina den Laden führen würde.

Mitte 2016 konnte es endlich losgehen. Wären da nicht starke Unwetter, die den Keller unter Wasser gesetzt haben, und zwei kleine Überraschungen dazwischen gekommen: Janina wurde mit Zwillingen schwanger.

„Wir hatten bereits alle Verträge unterschrieben, damit es mit der Perle losgehen konnte“, sagt Christian. „Das war dann natürlich der Ober-GAU.“

Das Café liegt zentral auf dem Lindenhof und ist gut mit der Straßenbahn erreichbar. © Sarina Kullmann

Starker Rückhalt vom Team

Innerhalb von drei Wochen musste er die Grundlagen des guten Kaffees lernen. „Dann stand ich auf einmal mit eigener Selbstständigkeit und einer Kaffeebar namens Perle da.“

Innerhalb von anderthalb Jahren wuchs die Perle-Familie als Team immer weiter zusammen und wurde zum starken Rückhalt für das Betrieberpaar. „Wir sind ein kleiner, familiärer Betrieb, mit viel Stammkundschaft, die auch schon seit der Eröffnung hierher kommen. Ich denke, das macht uns aus“, resümiert Christian.

Regionale Produkte sind dem Betreibern wichtig. © Sarina Kullmann

Rezepte von Omas und Tanten

„Unser Konzept ist immer alles frisch anzubieten“, erklärt der Inhaber. „Wir haben hausgemachte Kuchen, die jeden Morgen frisch gebacken werden und auf den Rezepten unserer Omas und Tanten beruhen.“

Auch die vielen Brotaufstriche kommen gut an. „Wir setzen bewusst auf gute Produkte, deren Herkunft wir kennen.“ Dabei war ihnen der regionale, nicht allzu weit entfernte Aspekt sehr wichtig, aber auch, dass fair gehandelt wird.

Blick ins Café. © Sarina Kullmann

Raum und Zeit für jeden

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Unsere Auswahl. © Daniela Steinbrenner

Ob es das Lieblingscafé der Partnerin ist, der angenehme Treffpunkt für Freunde, ein Arbeitsplatz der Studenten – die Kaffeebar Perle bietet Raum und Zeit für jeden. Steckdosen an den Sitzplätzen machen es möglich, auch über Stunden am Laptop zu arbeiten.

Und genau das ist auch das, was die Perle besonders macht: „Viele sitzen eine lange Zeit hier, weil sie sich wohlfühlen.“

Im Prinzip fehlt es dem Besucher auch an nichts: Am Morgen gibt es einen ausladenden Frühstückstisch, an dem sich auch Spätaufsteher erfreuen und am Mittag einen wöchentlich wechselnden Mittagstisch mit zwei bis drei ausgewählten Gerichten. Selbst am Abend bleibt niemand mit leerem Magen sitzen.

Abgesehen von den Kuchen, Törtchen, Aufstrichen und frischen Broten von einer Bäckerei, die ihre Waren in Handarbeit backt, möchten Christian und Janina künftig ein noch breiteres Angebot an Speisen geben. „Demnächst möchten wir auch Bowls anbieten.“

Ein leichtes Mittagessen. © Sarina Kullmann

Nicht nur ein Zweck

Mittlerweile dient das Cafe nicht mehr nur einem Zweck. Regelmäßig spielen Bands und Einzelkünstler auf einer Bühne, Schauspieler und Laien improvisieren Stücke vor Publikum.

Auch an Veranstaltungen wie die „Lange Nacht der Kunst und Genüsse“ nimmt der Betrieb teil. Damit bietet das Café alle Möglichkeiten, die ein Tag mit sich bringen sollte.

Die Perle Kaffeebar auch to go. © Sarina Kullmann
  • Perle Kaffeebar

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