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Vegetarisch-vegane Klassiker im Café Rost

Vegetarisch-vegane Klassiker im Café Rost

Stefanie Maier
Seit 10 Jahren serviert das Café Rost vegan-vegetarische Gerichte. © Jana Hartmann

Vor zehn Jahren hat sich Luca in der Neckarstadt-West mit seinem Café Rost niedergelassen und der Vision, ein rein vegetarisch-veganes Angebot seinen Gästen aufzutischen. Was heute alles andere als abwegig klingt, war vor zehn Jahren noch eher die Ausnahme und alles andere als typisch.

„Das war schon fast Pionier-Arbeit für Mannheim, besonders für die Neckarstadt West,“ lacht Luca, „abgesehen vom KIOSK war hier szenemäßig kaum etwas los.“ Doch Luca war überzeugt von seinem Konzept und nach zwei Jahren Erfahrung in der Gastronomie bereit den Schritt zu etwas Eigenem zu wagen.

So hat er das Café Rost von einer Do-it-yourself-mäßigen One-Man-Show in ein mittlerweile etabliertes vegetarisch-veganes Restaurant mit freundlichem Team entwickelt.

Das Rost ist nicht nur Café, sondern auch Bar. © Stefanie Afisa
Das Rost ist nicht nur Café, sondern auch Bar. © Stefanie Afisa

Gewisse Ideale und eine nachhaltige Vision

An der ursprünglichen Vision hat sich allerdings bis heute nichts geändert und sie wird tagtäglich von Luca und seinem Team gelebt. „Wir haben gewisse Ideale, wir versuchen alles nachhaltig zu machen, wir verwenden einen hohen Anteil an regionalen sowie Bioprodukte und versuchen auf fairen Handel zu achten“, erzählt er „zudem haben wir auch schon von Beginn an Ökostrom verwendet, was viele zu dem Zeitpunkt noch überhaupt nicht hatten“, betont er.

Seit Corona erfreut zudem der Außenbereich die Gäste. „Das ist super für uns, für die Gäste, aber auch für die Nachbarschaft ist das eine willkommene Aufwertung“, findet Luca.

Das Team hat den Außenbereich auf Parkletts in eine kleine grüne Oase verwandelt mit duftenden Kräutern, Blumen und Lavendelstöcken, um die Bienen schwirren. Es passt nicht nur gut in die ansonsten voll geparkte Straße, sondern somit auch perfekt zum nachhaltigen Konzept des Café Rost.

Der Außenbereich ist eine große Bereicherung für alle. © Stefanie Afisa
Der Außenbereich ist eine große Bereicherung für alle. © Stefanie Afisa

Veränderung als Inspiration

Die Inspiration für den Namen kam von einer kleinen Straße in Italien, die Luca bei seinem Besuch gut gefiel: Die Via Rost. „Rost ist etwas das sich verwandelt, das andere Farben und Formen annimmt, es ist etwas, das sich verändert“, schwelgt er in Erinnerungen. „Daher fand ich das sehr passend für das Konzept in dieser Location bzw. diesem Standort.“

Seit 1953 war hier bereits ein Lokal ansässig. Doch dieses zählte eher zum Typ raue Arbeiterkneipe mit kleiner warmer Küche und deftigen Gerichten. Weit entfernt, von dem, was heute auf den Tisch kommt.

Veränderung haben mit großer Sicherheit auch die Möbelstücke erfahren, mit denen das Café eingerichtet ist. Diverse Holztische und -stühle in verschiedenen Farben und Oberflächen stehen im Gastraum und sorgen für gemütliche Atmosphäre. „Wir haben eigentlich alles vom Sperrmüll, von der Straße“, lacht der Inhaber. Auch ein altes Holzboot, das über der Eingangstür liegt, versprüht einen gewissen Vintage Charme und vor allem eines: Authentizität.

Der Nachhaltigkeitsgedanke unterstreicht auch die Einrichtung: Hier ist alles Second-Hand. © Stefanie Afisa
Den Nachhaltigkeitsgedanken unterstreicht auch die Einrichtung: Hier ist alles Second-Hand. © Stefanie Afisa

Blick in die Karte

Im Café Rost gibt es leckere hausgemachte, vegetarisch-vegane Gerichte – und damit meinen wir nicht ausgefallene Instagram-Rezepte, sondern traditionelle Küchenklassiker wie Schniposa, Käsespätzle, Pilzrahmschnitzel oder Burger. Gerichte wie man sie aus Kindheitstagen von Oma kennt, authentisch, aber eben vegetarisch-vegan.

Ergänzt wird das Angebot durch wechselnde Wochengerichte, aber auch kleine Snacks, Suppe, Salatkreationen wie bspw. mit Falafel-Bällchen oder Focaccia stehen auf der Karte. Auch wenn bei dem Wareneinsatz die Preise schon äußerst fair sind, gibt es am Montag (Schnitzeltag) und Donnerstag (Dönertag) die Gerichte nochmal zum Aktionspreis.

Seitan Dönerteller mit Salat und Pommes. © Jana Hartmann
Seitan Dönerteller mit Salat und Pommes. © Jana Hartmann

Eine weitere Besonderheit ist das hausgemachte Eis. „Hausgemachtes veganes Eis gibt es wirklich super selten,“ betont Luca. „Wir produzieren nur in Kleinmengen, verwenden keinerlei Fertigmischung und machen wirklich alles selbst, angefangen bei der Cashewmilch.“ Und das schmeckt man auch.

Im Sommer gibt es im Schnitt acht Sorten: Standards wie Erdbeere, Mango, Schokolade oder Pistazie werden durch wechselnde Sorten wie Cookie Dough oder Basilikum ergänzt. Im Winter wird eine kleinere Eisauswahl angeboten. „Und wir haben auch ein gutes Spaghetti-Eis“, wirft Luca ein. Gerade Menschen, die vegan leben oder eine Laktoseunverträglichkeit haben sind da besonders glückliche Gäste.

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Im TokaMadera wird auch viel Wert auf die Dekoration gelegt. © Lea Willer

Sommersalat mit (mega leckeren und knusprigen) Falafel-Bällchen. © Jana Hartmann
Sommersalat mit (mega leckeren und knusprigen) Falafel-Bällchen. © Jana Hartmann

Suche nach Nachfolge

Kleiner Wehrmutstropfen: Nach 10 Jahren hegt Luca den Wunsch nach etwas Neuem. Daher sucht er aktuell nach einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin für das Café Rost. Bis Jahresende hat er sich jetzt erstmal den zeitlichen Rahmen gesetzt. Doch er ist guter Dinge, dass sich jemand finden wird. Alles andere wäre auch ein großer Verlust für die Nachbarschaft, die Stammkunden und natürlich das leckere Essen.

„Es wäre schon schön, wenn der Standort bestehen bleiben würde und toll wäre natürlich auch, wenn das Konzept so in der Art fortgeführt werden würde“, erklärt Luca. „Wir haben hier gewisse Ideale und es wäre schön, wenn ich jemanden finden würde, der das auch so weiterträgt.“

Aktuell wird eine Nachfolge gesucht. Viele würden das Café Rost vermissen. © Stefanie Afisa
Aktuell wird eine Nachfolge gesucht. Viele würden das Café Rost vermissen. © Stefanie Afisa

Der Neckarstadt-West würde es sicherlich guttun, wenn die Ecke weiter belebt bleibt. Auch wenn mit dem TiPu vor einiger Zeit ein weiteres veganes Restaurant um die Ecke gezogen ist, sieht man dieses aufgrund des völlig andersartigen Angebots keinerlei als Konkurrenz, sondern eher als Gewinn. Somit noch ein weiterer Grund, das Café Rost mit seinem bestehenden Konzept zu übernehmen und erfolgreich fortzuführen. Außerdem sind wir uns sicher: Nicht nur wir würden es sehr vermissen!

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