Sushi unter Kirschblüten
Wie ein schnell aufziehender Nebel fließt das Trockeneis aus dem Krug. Das Sushi, drapiert auf einem kleinen Podest, wird kurz davon umhüllt und verschwindet fast, bis sich das Trockeneis nach wenigen Sekunden wieder verflüchtigt.
Das ist dann auch der Moment, in dem die Gäste ihr Smartphone wieder zur Seite legen, nachdem sie das Spektakel fotografiert oder gefilmt haben. „Uns war es wichtig, dass das Sushi nicht nur gut schmeckt, sondern auch schön präsentiert wird“, sagt Michael. Seit Dezember betreibt er das Sushi-Lokal SuMi in G7.
Doch nicht nur das Trockeneis unterscheidet das SuMi von anderen Restaurants: Gut hundert Winkekatzen begrüßen mit ihrem rhythmischen Winken die Besucher. Diese stehen, wie Michael erklärt, für Wohlstand. „Da dachten wir: Je mehr, desto besser – und dann ist es etwas eskaliert“, gesteht er lachend. Doch noch auffälliger als die Kätzchen, ist die Decke.
Denn während sonst eine glatte Oberfläche oder allenfalls ein paar Rohre zu sehen sind, ist die Decke im SuMi über und über mit rosa-weißen Plastikblüten bedeckt. „In Kyoto blühen Ende März die Kirschblüten. Einmal habe ich darunter gegessen und das war wunderschön. Dieses Gefühl sollen unsere Gäste auch bei uns haben“, erklärt Michael.
Dieses Erlebnis auf einer seiner vielen Reisen nach Japan war es, das den studierten Pharmazeuten motiviert hat, seinen Traum vom eigenen Restaurant mit japanischer Küche zu verwirklichen. „Als Apotheker kann ich auch noch arbeiten, wenn ich älter bin. Aber jetzt wollte ich es wagen und probieren.“
In der Fressgasse gehört ihm bereits ein Restaurant mit vietnamesischer Küche, Michaels Eltern stammen aus Vietnam.
Doch hier im SuMi steht die japanische Küche im Vordergrund. Neben Makis und Nigiris gibt es auch Donburi, eine Art japanische Bowl, Curries – und den Bestseller „crunchy rolls“, also frittierte Sushirollen.
Bald soll auch die Auswahl an vegetarischen und veganen Varianten weiter ausgebaut werden. Zubereitet werden die Speisen von fünf Köchen, von denen zwei Sushi-Meister sind. Die Zutaten beziehen sie überwiegend von regionalen Händler und dem Großmarkt. „Der Fisch muss natürlich so frisch wie möglich sein, das schmeckt man sonst“, sagt Michael.
Unterstützt wird Michael Tran von seiner Schwester Susanne. „Meine Schwester arbeitet im Hintergrund und ich arbeite im Vordergrund“, erklärt Michael. Da Susanne in Gießen lebt, unterstützt die Informatikerin ihren Bruder vor allem bei der Website oder der Gestaltung der Menüs, während Michael auch mal im Service aushilft, wenn er gebraucht wird.
Aus den Vornamen der Geschwister setzt sich auch der Name des Lokals zusammen: Su für Susanne und Mi für Michael. Gleichzeitig bedeute das Wort auf Japanisch auch so viel wie „Arrangement“.
Der geräumige Gastraum in G7 bietet Platz für 100-120 Personen – zu viel für manche Gastronomen, vor dem SuMi gab es häufige Besitzerwechsel.
Michael ist jedoch zuversichtlich: „Frühere Besitzer haben nicht das ganze Potential des Ladens ausgeschöpft. Wir haben den Laden einmal komplett aufgeräumt und nach unseren Vorstellung umgestaltet“, berichtet er.
„Der Anfang ist natürlich trotzdem schwer. Wir wollen uns aber dadurch von anderen Lokalen abheben, dass wir das Sushi mit einem Erlebnis verbinden“, erklärt er das Konzept. Die Winkekatzen winken zustimmend.
- SuMi
- G 7, 15 | 68159 Mannheim
- Di – Do 11 – 15 Uhr & 17 – 22 Uhr
- Fr -& Sa 11 – 22 Uhr | So 12 – 21 Uhr
- sumi-mannheim.de
- instagram.com/sumi.sushi/