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Mittagsgerichte aus geretteten Lebensmitteln im Glückstein

Mittagsgerichte aus geretteten Lebensmitteln im Glückstein

Vanessa Müller
Jeden Mittwoch ein neues Retterspezial Gericht.© Vanessa Müller

Durch die Ausbildung  und Arbeit in Sternerestaurants in Deutschland sowie als Küchenchef in der Schweiz, entschloss Roman sich dazu, auf die vegane Ernährung umzusteigen. So führte 2014 sein Weg nach Mannheim, wo er einen ersten veganen Streetfood-Laden eröffnete.

Regional, aber auch international

Mitte 2020 hat Roman dann das Glückstein Restaurant auf dem Lindenhof als Inhaber von einem Freund übernommen. Wirklich eröffnet hat er das Glückstein gemeinsam mit einem Geschäftspartner allerdings erst im April 2021. Zusätzlich haben sie im Frühjahr 2021 auch den Rettermarkt beim Glückstein um die Ecke eröffnet.

Das Glückstein Restaurant auf dem Lindenhof. © Vanessa Müller
Das Glückstein Restaurant auf dem Lindenhof. © Vanessa Müller

„Ich würde sagen, wir haben hier eine bodenständige, regionale und frische, vegane Küche auf einem bisschen höheren Niveau“, schwärmt Inhaber Roman über das Glückstein. Die Produkte sind immer regional, werden aber mit internationalen Produkten vereint. Roman nimmt viel Inspiration aus Asien, Thailand, Vietnam, Kambodscha, aber auch Japan auf und lässt diese in seine eigenen Kreationen einfließen.

Hummus mit Brot und Salat. © Vanessa Müller
Hummus mit Brot und Salat. © Vanessa Müller

Lebensmittel retten

Der Rettermarkt, dessen Inhaber aktuell noch Roman ist, ist ein Supermarkt für gerettete Lebensmittel. Das heißt, hier findet man Produkte die den Weg normalerweise nicht in den Handel schaffen würden. Das kann, wie wir erfahren, unterschiedliche Gründe haben. Ein Grund ist beispielsweise das Mindesthaltbarkeitsdatum, weil auf die Produkte ein falsches Datum darauf gedruckt wurde. Aber auch Produkte, die sich nicht komplett abverkaufen lassen, werden vom Rettermarkt abgenommen und dort weiterverkauft.

„Obst und Gemüse bekommen wir fast ausschließlich vom Mannheimer Großmarkt“, berichtet Roman darauf, der drei Mal die Woche dorthin geht. Die Lebensmittel werden immer kistenweise verkauft. Wenn also in einer Kiste 2-3 Äpfel schlecht sind, werden diese nicht mehr verkauft, weil sie nicht mehr komplett sind. „Daher kann man auch nie sagen, welche Lebensmittel wir bekommen“, erklärt er anschließend.

Homemade Kuchen und Eistee. © Vanessa Müller
Homemade Kuchen und Eistee. © Vanessa Müller

Der Rettermarkt lebt von dem ständigen Kontakt mit den Herstellern und der Nachfrage nach neuen Produkten. Neben Lebensmitteln werden hier auch verschiedene Kosmetikprodukte angeboten. „Manchmal gibt es Handseifenmischungen, die so nicht verkauft werden können, weil sie zu 90% aus Lavendel bestehen und zu 10% aus Rose“, erzählt der Inhaber des Glückstein und fährt fort, „das ist dann eben ein Mischprodukt, aber noch lange kein schlechtes Produkt“.

Je nach wirtschaftlicher Lage kann man von dem einen oder anderen Produkt mehr oder weniger anbieten. So war es auch in der Zeit, in der die Gastronomien geschlossen bleiben mussten. Die vielen, nicht ausgelieferten Getränke beispielsweise wurden vom Rettermarkt abgenommen und konnten dort verkauft werden.

Retterspezial-Gericht jeden Mittwoch

„Der Rettermarkt war auch der Aufhänger für das Retterspezial-Gericht im Glückstein jeden Mittwoch“, erklärt Roman. Hier werden hauptsächlich Produkte aus dem Rettermarkt verarbeitet.  Zu 100% ist das immer etwas schwierig erzählt er, da es selten Problemprodukte oder Restposten der Grundnahrungsmittel gibt.

Das Retterspezial Gericht dieser Woche. © Vanessa Müller
Das Retterspezial Gericht dieser Woche. © Vanessa Müller

Kreativität ist gefragt

Das Retterspezial-Gericht wird immer mittwochs morgens überlegt, wenn Roman die Ware vom Großmarkt abgeholt hat. „Das ist immer ein bisschen die Herausforderung, die das Ganze auch so spannend macht“, lacht er darauf und erzählt anschließend, „manchmal muss ich auch erst ein bisschen überlegen, was wir daraus jetzt für ein Gericht zaubern“. Manchmal gibt es noch ein paar Zutaten im Rettermarkt, die das Team des Glückstein für das Gericht noch verwenden kann.

Zitronentarte und Kirschparfait © Vanessa Müller
Zitronentarte und Kirschparfait © Vanessa Müller

Die wechselnden Tagesgerichte werden immer gegen 10.30 Uhr auf Instagram gezeigt, Die Wochenkarte hingegen findet man sonntags nachmittags schon auf der Instagram Seite vom Glückstein. „Sollte an einem Tag etwas von dem Tagesgericht übrig bleiben, verarbeiten wir dieses anders am nächsten Tag“, erklärt Roman anschließend. Auch mit ihrem Stand auf Festivals oder bei Hochzeiten hat das Team bereits viele Menschen mit den veganen Gerichten zum Strahlen gebracht und überzeugt.

Gemütliche Räumlichkeiten. © Vanessa Müller
Gemütliche Räumlichkeiten. © Vanessa Müller

Mittagstisch ohne Reservierungen

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Die stilvolle Theke von BASONI. © Milena Hartmann

Viele der Kunden kommen täglich zum Mittagstisch vorbei und lassen sich von den Kreationen des Glückstein überraschen. Neben den Tagesgerichten bieten sie auch glutenfreie Bowls und Hacklasagne aus Sonnenblumenprotein an. Zur Mittagszeit arbeitet das Glückstein ohne Reservierungen, da viele in ihrer Mittagspause vorbeikommen und sie möglichst jedem eine Chance auf eines ihrer leckeren Gerichte geben wollen. Mit einem Mehrwegsystem für Gerichte und Getränke kann jeder sein Essen auch To-go mitnehmen, was von so gut wie allen Kunden sehr gut angenommen wird.

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