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Von Papageien und verwunschenen Hinterhöfen der Neckarstadt

Von Papageien und verwunschenen Hinterhöfen der Neckarstadt

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Entlang der Langen Rötterstraße findet sich immer ein schattiges Plätzchen. © Lisa Wazulin

von Lisa Wazulin

Ein Vogelschrei hallt durch die Luft, als der Wind die Baumkronen zum Rauschen bringt. Gerade rechtzeitig wandert der Blick nach oben, um den Schwarm grüner Papageien zu sehen, der krächzend die Allee entlangfliegt.

Wären da nicht die Autos und das entfernte Großstadtrauschen von der Alten Feuerwache – man würde denken, man sei mitten im Dschungel. Wahrscheinlich auch deshalb gilt die Max-Joseph-Straße mit ihren Platanen, streunenden Katzen und exotischen Vögeln als Vorzeigestraße der Neckarstadt-Ost.

Vielfalt und gespaltene Persönlichkeit

Wer hier wohnt, der kommt nicht umhin, sich über die einst aus dem Luisenpark entflohenen Papageien zu wundern, die verwunschenen Hinterhöfe zu lieben und die hart umkämpfte Parkplatzsuche inklusive verdrecktem Auto am Morgen zu verteufeln.

Was die Neckarstadt ausmacht, ist neben ihre Vielfalt auch ihre gespaltene Persönlichkeit – im positivem Sinn. Die wird spürbar, sobald man erklärt, woher man kommt. Nicht selten folgt darauf die Frage: „Ost oder West?!“

Wie kein anderer Stadtteil ist die Neckarstadt geteilt: in den rauen aber charmanten Westen und den sanften, immergrünen Osten. Der erstreckt sich vom Alten Meßplatz, entlang der Waldhofstraße bis runter zum Neuen Messplatz vorbei am Herzogenriedpark bis hin zur Friedrich-Ebert-Brücke und wieder zurück.

Wo genau die Grenze zwischen Ost und West verläuft, darüber herrscht aber bis heute Uneinigkeit. Die undeutliche Trennung liegt wohl auch daran, dass sich die Hinterhöfe oft auf erstaunliche Weise gleichen, hochgewachsene Bäume ganze Straßen und Plätze einrahmen und blühende Gemeinschaftsgärten das gemeinsame Ackern fördern.

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Im letzten Schritt schert man die Oberfläche auf eine angenehme Länge. Oddly satisfying. © Milena Hartmann

Grüne Oasen auf wenigen Quadratmetern

Einen seltenen Einblick in die Hinterhöfe macht der grenzübergreifende Hofflohmarkt „Neckar Schätze“ möglich. Dabei rücken aber die Sachen, die die Neckarstädter dort an den Mann und die Frau bringen wollen, in den Hintergrund.

Die eigentlichen Stars sind die Hinterhöfe – grüne Oasen, die sich mal auf wenigen Quadratmetern, mal üppig hinter den Altbaufassaden der Häuser verstecken. So finden sich in den Hinterhöfen Ateliers, blühende Gärten oder Gemüsebeete für die Nachbarschaft.

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