Was Feudenheim so lebenswert macht
von Heike Rentsch
„Hmm, Feudenheim … hast Du schon Gartenzwerge parat?“ Oder: „Wenn Du auf dem Gehweg ausrutschst, ist zumindest schnell ein Arzt oder Anwalt zur Stelle, um Dich zu versorgen oder den Anwohner zu verklagen“.
Nein, der Freundeskreis aus der Neckarstadt-West sprudelte vor 15 Jahren wahrlich nicht über vor Euphorie und Begeisterung auf meine Ankündigung, nach Feudenheim zu ziehen. Spießig, versnobt und überaltert – so lautete das Urteil.
Von wegen etepetete
Doch der Stadtteil, die „Insel der Glückseligen“, wie eine Freundin ihn liebevoll nennt, hat ganze Überzeugungsarbeit geleistet: Er ist definitiv nicht nur etepetete, sondern auch ziemlich bodenständig, nicht verkrustet, sondern ausgesprochen quirlig.
Und er liegt zentral in der Stadt, aber trotzdem im Grünen.
Was der Mensch braucht
Im Grunde gibt es hier alles, was der Mensch braucht: eine Postfiliale, Supermärkte, Banken (mit eigenen Filialen!), eine Stadtteilbibliothek, viele Sportvereine, verschiedene kleine Geschäfte oder den freitäglichen Wochenmarkt.
In den Cafés entlang der Hauptstraße sitzen Mütter mit Kinderwagen und Senioren zum Plausch.
Naturliebhaber zieht es an den Neckar – ins Naturschutzgebiet auf der Maulbeerinsel oder zu einem Spaziergang entlang der Feudenheimer Schleuse –, der Bürgerpark mit dem naturgeschützten Trockenbiotop Bell, den Streuobstwiesen oder seinem Arboretum, das durch Spenderbäume stetig wächst, ist für die kleine Auszeit zwischendurch perfekt.
In den Gemeinschaftsgärten auf den Feldern lässt sich zudem noch selbst Hand anlegen.