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Gemeinsam gegen Lebensmittelverschwendung

Gemeinsam gegen Lebensmittelverschwendung

Sebastian Koch
Abholung beim Anbieter.

In Zeiten des sich wandelnden Umweltbewusstseins wird vor allem im Verkehr geteilt: Autos beim Car-Sharing, Fahrräder beim Bike-Sharing. Aber auch vor der Essensbranche macht diese Entwicklung nicht Halt, was sich beim Foodsharing zeigt.

Bereits 2014 startete eine Initiative gegen Lebensmittelverschwendung in Mannheim, die seit Januar 2018 als gemeinnütziger Verein foodsharing Mannheim – gegen Lebensmittelverschwendung e.V. organisiert ist und etwa 470 Mitglieder zählt.

„Foodsharing ist eine Bewegung von Menschen, die sich ehrenamtlich gegen die Verschwendung von Lebensmitteln einsetzen“, erklärt Uwe Oelschlägel, stellvertretender Vorsitzender des foodsharing Mannheim e.V..

Egal ob Obst oder Gemüse: Verzicht ist hier nicht der Fall. © Foodsharing Mannheim

Genießbare Lebensmittel vor dem Müll bewahren

Der Verein geht auf das Konzept von Raphael Fellmer zurück, der bereits im Frühjahr 2012 in Berlin das Fundament für die heutige Vereinsstruktur geschaffen hat. „Kurzfristig setzen wir uns dafür ein, noch genießbare Lebensmittel vor dem Müll zu bewahren“, erläutert Uwe.

Teile Lebensmittel, anstatt sie wegzuwerfen! Ein Statement gegen die Wegwerf-Gesellschaft. © Foodsharing Mannheim

„Langfristig arbeiten wir auf einen nationalen Wegwerf-Stopp für Supermärkte nach dem Vorbild von Frankreich hin.“ Foodsharing möchte Aufklärungsarbeit im Bereich der Lebensmittelverschwendung leisten. Nachhaltiger Konsum soll dadurch gefördert werden – und Vereinsmitglieder zusammengebracht werden.

Kostenlose Mitgliedschaft

„Das Thema ‚Lebensmittel und Ernährung‘ bringt Menschen zusammen, um Ideen zu verfolgen, zu kochen und natürlich zu essen“, sagt der stellvertretende Vereinsvorsitzende. „Der Austausch über verschiedene Altersgruppen und soziale Hintergründe hinweg ist ein zentraler Aspekt der Zusammenarbeit und spiegelt Grundsätze von Offenheit und Akzeptanz wider.“

Keine spezielle Zielgruppe

Der Verein möchte jeden erreichen, eine spezielle Zielgruppe – etwa Studenten, Senioren oder Berufstätige – gibt es laut Uwe nicht. Dabei gehört Foodsharing nicht etwa in die Branche von Lieferdiensten; Mitglieder können kein Essen bestellen.

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Dawid steht beim zubereiten des Sushis nur wenige Meter von seien Gästen entfernt. © Milena Hartmann

Sehr wohl gibt es aber die Möglichkeit, virtuelle Essenskörbe über eine Online-Karte abzufragen. Mitglieder stellen hier „gerettete“ Lebensmittel und die jeweilige Menge online, Nutzer können diese dann beim Anbieter abholen.

Große Auswahl, bei welcher man an nichts sparen muss. © Foodsharing Mannheim

Probe zum Exempel

Nach erfolgter Anmeldung im Verein werden verschiedene Tests zur Qualitätssicherung durchgeführt. So müssen Neumitglieder etwa drei „Probeabholungen von drei unterschiedlichen Personen“ überstehen, erklärt der Mannheimer Verein. Erst danach wird das Mitglied „für weitere Abholungen freigeschaltet.“

Foodsharing wolle zeigen, „dass für ein effektives Handeln und Wirken in der heutigen Zeit keine Gelder gebraucht werden, sondern der Wille, etwas zu (er)schaffen, und die Gesellschaft, in der wir leben, durch unser Tun verändert werden kann, ohne finanzielle Unterstützung oder Motivation“, beschreibt der Vereinsvorstand die Intention, keine Mitgliedsgebühr zu erheben.

Mitglieder können freiwillig Spenden, ebenso finanziert sich der Verein über Preisgelder, etwa für den Umweltpreis der Stadt Mannheim im Jahr 2017.

  •  foodsharing Mannheim – gegen Lebensmittelverschwendung e.V.

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