Paper Street Comic Company feiert Jubiläum!
Mit Asterix hat alles angefangen. Fünf oder sechs Jahre war Christopher alt, als er seinen ersten gezeichneten Bildband in der Hand hielt, erzählt er.
Bei Kollege Mirko waren es die Abenteuer von Donald Duck in der Reihe „Lustiges Taschenbuch“, die er, frisch eingeschult, verschlang. Einmal geweckt, lies die Leidenschaft für Comics die Mannheimer nicht mehr los.
2016 haben Christopher und Mirko ihren Traum, der schon damals in ihnen zu schlummern begann, umgesetzt: Sie haben mit Paper Street Comic Company ihren eigenen Comicbuchladen eröffnet.
Heller Verkaufsraum statt dunkles Hinterzimmer
Drei Jahre später stehen sie nun in ihrem Laden hinter der Theke. Besucher strömen in den hellen Verkaufsraum, begrüßen Mirko und Christopher und stöbern durch die Neuerscheinungen. Viele kennen sich untereinander und kommen sofort ins Gespräch. Man merkt: Hier hat die Comicszene ihr Zuhause gefunden.
„Ich komme seit Anfang des Jahres regelmäßig in den Laden, weil man hier einfach super freundlich beraten wird“ erzählt Christina. Die junge Mannheimerin liest schon länger Mangas, etwa die Reihe „Blue Flag“. Doch statt anonym im Internet zu bestellen, freut sie sich, im Laden durch die Regale zu stöbern.
Christopher, der Experte für Mangas ist, berät sie ausführlich. Denn der Markt für Mangas ist groß, dutzende Neuerscheinungen werden jeden Monat veröffentlicht. „Ich habe auch ein Abo für einzelne Reihen, das ist einfach superpraktisch. Wenn ein neuer Band erscheint, legen die Jungs ihn für mich zurück und ich verpasse nichts“, erzählt sie.
Während Christina noch bei den Mangas stöbert, begrüßt Michael die Inhaber. Seit zwei Jahren gehört er zu den Stammkunden und liest – ungewöhnlich in der Szene – Mangas und amerikanische Comics. Da fällt die Auswahl noch schwerer.
„Deswegen komme ich aber her: Wenn mir die Jungs etwas empfehlen, dann ist es zu 99,9 Prozent etwas, das ich mögen werde“, erzählt Michael. „Die familiäre Art hier gefällt mir echt gut.“
Zehntausende Hefte gelesen
Um sich diese Expertise aufzubauen, haben Christopher und Mirko in den vergangenen Jahren zehntausende von Heften gelesen. Während sich Christopher auf Mangas spezialisiert hat, sind Mirkos Steckenpferd die amerikanischen Comics, etwa von Marvel und DC.
In ihren Fachgebieten versuchen die Comichändler, immer auf den aktuellen Stand zu bleiben und keine aufkommende Reihe zu verpassen. „Manchmal dauert es aber auch drei bis vier Bände, bis eine Serie richtig anläuft, wie zum Beispiel ,Meine Wiedergeburt als Schleim in einer anderen Welt‘ der inzwischen superbeliebt ist“, erzählt Mirko.
Filme können oft nicht mit der Komplexität der Comics mithalten
Einen weiteren Trend, den die Jungs auch in ihrem Laden spüren, ist die Popularität der Marvelfilme und die Nachfrage nach den Comics der Avengers. „Zwar werden nicht alle Kinogänger Comiclesern, einzelne Nachfragen spüren wir trotzdem. Und andersrum sehen sich die Comicleser in der Regel die Filme an“, erzählt Mirko.
Auch er und Christopher würden sich die großen Blockbuster nicht entgehen lassen. „Wobei die kleine Flughafenschlägerei in Civil War nicht an den epischen Kampf im Comic rankommt. Trotzdem genießen wir die Filme, die ja handwerklich super gemacht sind.“
Fachsimpeln, sich gegenseitig neue Reihen empfehlen und ins Gespräch kommen: Die Bindung von Comicfans an „ihren“ Comicladen ist in der Regel hoch. Deswegen ist die Beratung so wichtig, um sich als Laden zu beweisen.
„Es gibt nicht den einen Comic, der jedem gefällt. In der Regel frage ich die Besucher erstmal, was sie vielleicht schon kennen und mögen, ob sie etwas Lustiges oder Düsteres lesen wollen und welches Thema sie interessiert. Damit kommt man schon ziemlich weit und kann darauf bei weiteren Beratungen aufbauen“, berichtet Christopher.
Seine Leidenschaft für Mangas merkt man ihm in jedem Wort an, das er spricht. Er will nicht nur verkaufen – er will begeistern, ob den Gelegenheitsleser oder den Stammkunden, der auch mal eine ganze Buchreihe kauft, nur weil Christopher ihm den Band empfohlen hat.