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Auf zum anderen Ufer!

Auf zum anderen Ufer!

Eileen Brunnhölzl
Im Hausboot haben wir die Pasta des Tages und einen arabischen Teller gegessen.

Nein, du hast dich nicht verlesen und wir uns auch nicht vertippt! Wir haben uns tatsächlich über die Brücke nach Ludwigshafen gewagt.

Gelockt hat uns das Hausboot, das letztendlich doch auch etwas mit Mannheim zu tun hat. Aber dazu später mehr… Wer das Hausboot am Rhein sucht, ist jedoch falsch, denn obwohl der Name es vermuten lässt, liegt es nicht am Wasser. Trotzdem überzeugt es mit maritimen Details und einem minimalistischen Interior-Design.

Mittagessen für Ludwigshafen – und Neugierige aus Mannheim 😉 © Stefanie Maier

Vom Jungbusch nach Ludwigshafen

Michael und Jon haben das Hausboot in der Ludwigshafener Innenstadt im Februar 2017 eröffnet. Die beiden sind übrigens kein unbeschriebenes Blatt in der regionalen Gastroszene. Die Kombüse im Mannheimer Jungbusch ist schon lange kein Geheimtipp mehr und genau diese hat das Duo bereits zum Erfolg geführt.

Weniger erfolgsversprechend klang jedoch eine Anfrage von Fabian Burstein, dem Leiter des Kulturzentrums „das Haus“, ob sie sich vorstellen könnten, die zugehörige, leerstehende Ladenfläche gastronomisch zu betreiben.

„Ich habe als kleiner Junge die Schule nebenan besucht und in all den Jahren viel in dem Laden kommen und gehen sehen. Meistens stand er leer“, erklärt Michael seine anfänglichen Zweifel. Doch ihr finales Konzept überzeugte sie schließlich selbst, es zu wagen.

Hier wurde mit viel Liebe zum Detail eingerichtet. © Stefanie Maier

Für jeden, der es abwechslungsreich mag

„Uns ist wichtig, dass hier jeder satt, aber nicht überfüllt rausgeht. Dann fällt das Arbeiten nach der Mittagspause leichter.“ Im Gegensatz zur Kombüse liegt hier nämlich der Fokus auf dem Mittagstisch. Die Karte enthält ausgewählte Kleinigkeiten, wie Wraps, Suppen und Quesadillas, es gibt aber auch ständig wechselnde Tagesgerichte und ein Pasta-Gericht der Woche.

Wie auch im Mannheimer „Mutterschiff“ sind alle Gerichte mindestens fleischfrei, wenn nicht sogar komplett frei von tierischen Produkten – und trotzdem beenden hier nicht nur Vegetarier und Veganer zufrieden und glücklich ihre Mittagspause.

„Wir haben viele Gäste, die oft und gerne kommen, weil sie durch die Tagesgerichte gar nicht lange überlegen müssen und wissen, was sie beim Hausboot erwarten können“, erzählt Michael. Außerdem stellen wir bei unserem Besuch fest: Vom Anzugträger bis hin zur süßen Omi, im Hausboot sind alle willkommen.

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Die stilvolle Theke von BASONI. © Milena Hartmann

Das Hausboot ist mit dem angrenzenden Kulturzentrum dasHaus verbunden. © Stefanie Maier

Cleveres Wortspiel

In Kooperation mit der Lebenshilfe, welche die Räumlichkeiten früher schon für Veranstaltungen nutzte, finden auch heute noch regelmäßig Events, wie Kleidertauschpartys und Infoabende, statt. „Außerdem werden uns häufiger Praktikanten und Aushilfen über die Lebenshilfe vermittelt“, sagt Michael.

Für Veranstaltungen im benachbarten Kulturzentrum übernimmt das Hausboot regelmäßig das Catering. Die Zusammenarbeit lieferte auch Inspiration für die Namensgebung: „Der erste Teil des Namens leitet sich vom Kulturzentrum ‚Das Haus‘ ab und der zweite Teil stellt den Bezug zur ‚Kombüse‘ her“, erklärt Michael das Wortspiel.

Wir freuen uns, dass das Konzept bisher aufzugehen scheint und das Hausboot voll auf Kurs ist. Wir hatten definitiv eine leckere Mittagspause auf der anderen Seite des Rheins – könnt ihr auch mal wagen! 😉

Der Name, als auch das Logo, wurden als Verbindung zur Kombüse gewählt. © Stefanie Maier
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