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Interessenvertretung junger Engagierter

Interessenvertretung junger Engagierter

Julia Wadle
Seit Mitte 2018 ist Elina eine der vorsitzenden Vorständen des Vereins.

Sich für andere einsetzen, Verantwortung lernen und in einer Gruppe etwas zu erreichen: Es gibt viele Gründe, sich in einem Verein zu engagieren. Gemeinsam etwas zu gestalten, dieser Wunsch motiviert auch Elina immer wieder aufs Neue.

Die 25-jährige ist seit ihrer Kindheit in der Jüdischen Gemeindejugend aktiv und erinnert sich gerne an die glücklichen Stunden  im Gemeindezentrum, die sie dort im Grundschulalter verbrachte.

Als Jugendliche kam sie zum ersten Mal zum Stadtjugendring,  um sich für die Interessen ihres Vereins einzusetzen. Heute trifft man sie mehrmals die Woche in dem Backsteinbau an: Seit Sommer 2018 ist sie eine von zwei vorsitzenden Vorständen des Stadtjugendrings.

Elina im Gespräch mit ILMA-Reporterin Julia. © Julia Wadle

Gespräche mit Kommunalpolitikern über Förderungen

„Wir wollen das Ehrenamt fördern, damit die Angebote weiter ausgebaut werden und Jugendliche die Möglichkeit haben, sich zu engagieren“, erklärt sie die Aufgaben es Vereins.

25 festangestellte Mitarbeiter betreuen die laufenden Geschäfte des Stadtjugendrings, etwa die Hausaufgabenbetreuung oder einen Mädchentreff, sowie die Angelegenheiten des Forums, dessen Träger der Verein ist.

„Als Arbeitsgemeinschaft der Mannheimer Jugendvereine wie Pfadfindern oder religiösen Verbänden wollen wir als Vorstand die Interessen aller jungen Menschen gegenüber der Stadt vertreten.“

Dazu gehören neben repräsentativen Aufgaben wie etwa beim Neujahrsempfang vor allem Gespräche mit Politikern über Fördermittel für die Jugendarbeit, etwa im kommenden Doppelhaushalt.

„In den vergangenen Jahren habe ich viel über Kommunalpolitik gelernt, wie man auf Menschen zugeht und wie man sie von seinen Anliegen überzeugen kann“, berichtet Elina. Denn ohne Fördermittel können auch die ehrenamtlichen Vorsitzenden wenig erreichen.

Fast jeden Tag ist etwas im Forum geboten. © Julia Wadle

Elina ist der Aspekt des Vernetzens im Verein und darüber hinaus sehr wichtig: „Nicht jeder Jugendliche geht gerne in die Schule oder findet sofort Anschluss. Gerade für sie sehe ich das Engagement im Verein als Ausgleich zum Schulalltag und als Möglichkeit, neue Freunde zu finden.“

Das sei jedoch durch G8 schwerer geworden als früher, als Schüler noch mehr Zeit hatten; zumal viele Gruppenleiter und Teamer früher die Stadt für ein Studium oder eine Ausbildung verlassen.

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Dawid steht beim zubereiten des Sushis nur wenige Meter von seien Gästen entfernt. © Milena Hartmann

Jugendliche und junge Erwachsene arbeiten zusammen

Deswegen sei die Vernetzung der Vereine über den Stadtjugendring so wichtig, über den sich die Vereinsvertreter etwa bei den Jahreshauptversammlungen kennen lernen.

„Dann sitzen 15- bis 30-Järige zusammen und arbeiten gemeinsam an Inhalten“, berichtet Elina. Denn hier wird kein Unterschied gemacht, wer wie alt ist oder wie lang dabei, jeder hat die gleiche Rechte und Pflichten.

„Wir wollen Kinder und Jugendliche für Demokratie begeistern und hier zeigen, wie sie mitbestimmen können. In den Vereinen lernen sie, sich selbst zu organisieren. Wenn sie aber etwas brauchen, können sie sich an uns wenden.“

Zahlreiche Veranstaltungen für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bietet das Forum an. © Julia Wadle

Gemeinschaft spüren, motiviert die gelernte Medienkauffrau immer wieder aufs Neue. „Für mich ist Engagement und sich für andere einsetzen eine sehr sinnvolle Art, die eigene Freizeit zu gestalten. Das möchte ich auch Jugendlichen heute und in Zukunft ermöglichen.“

  • Stadtjugendring e.V. Mannheim

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